Ölwanne
Der Unterschied zum beliebten V8 Umbau am E30 besteht vorliegend darin, dass beim E36 der Vorderachsträger weiter vorne sitzt und mit der Ölwanne und der darunter befindlichen Ölpumpe der M6X Motoren kollidiert.
Es gibt grundsätzlich drei Ansätze um den Motor in einem E36/E46 zu verbauen, welche Vor- und Nachteile sich ergeben wird nachfolgend erläutert.
Ölsumpf vor der Vorderachse - "Alpinalösung"
Alpina hat seinerzeit eine eigene Ölwanne, Motorhalter und ein spezielles Ölpumpengehäuse gießen lassen um den Motor im E36 verbauen zu können. Diese Lösung wurde in Polen aufgegriffen und nachgebaut, da Alpina keine Ölwannen, Ölpumpen und Motorhalter mehr verkauft.
Eine solche Wanne habe ich auch im E36 V8 Cabrio verwendet und mir damit einen großen Teil an Arbeit erspart. Das Prinzip dieser Wannen besteht darin, dass die Ölpumpe in Fahrtrichtung gesehen nicht mehr hinter dem Kettentrieb liegt, sondern davor. Dazu wird die Pumpe aufwendig umgebaut und adaptiert, die Öldruckregelung entfällt.
Der Ölsumpf kann dann komplett nach vorne verlegt werden, was die Wanne recht wuchtig wirken lässt.
Vorteile:
- kostengünstig
Nachteile:
- Schwerpunkt des Motors wandert nach vorne
- keine Ölhobel
- kein Schutz des Kettenrades
- Stabilisator muss versetzt werden
Ölsumpf hinter der Vorderachse
BMW hat bei N62 Motoren die Lösung gewählt, die Ölpumpe nach hinten zu versetzen und diese über eine lange Welle vom vorderen Kettentrieb antreiben zu lassen. Auch wenn es im Internet oft anders kommuniziert wird, die N62 Ölwanne passt nicht, das Lochbild ist jeweils stirnseitig abweichend. Eine Adaptierung dieser Ölwanne auf M6X Motoren ist technisch extrem aufwendig.
Eine solche Lösung ist erstrebenswert, da sie den Schwerpunkt nach hinten verlagert und die Motorposition nach hinten nun nicht mehr begrenzt ist.
Vorteile:
- Motorposition ist nach hinten nicht begrenzt
- Schwerpunkt des Motors wandert nach hinten
- Schutz des Kettenrades möglich
- Schwallbleche können verbaut werden
- Stabilisator muss nicht umgebaut werden
Nachteile:
- aufwendigere Konstruktion, daher höhere Kosten
- Abgasführung bei Automatikgetriebe schwierig
Ölsumpf vor der Vorderachse - "Quick&Dirty"
In Ländern ohne Überwachungsorganisationen werden auch bearbeitete Ölwannen gefahren.
Dazu wird die originale Ölpumpe im Bereich des Ansaugschnorchels bearbeitet, die originale Ölwanne beschnitten und der Motor dann mit einer deutlichen Achstieferlegung von ca. 4 cm recht weit nach vorne verbaut.
Diese Umbauten sind in einer recht bekannten Werkstatt in Serbien für schmales Geld zu bekommen.
Vorteile:
günstig
- Schallbleche bleiben unberührt
Nachteile:
- Schweißarbeiten an 20 Jahre alten Gusswannen
- Hoher Abdichtaufwand
- Lenk- und Radhubgeometrie ändert sich
- Schwerpunkt des Motors liegt vor der Achse